Tech Literacy & Prompt Literacy: Warum wir lernen müssen, mit Maschinen zu denken – bevor sie für uns denken
Wir sind mitten in einer Zeitenwende – technologisch, gesellschaftlich, psychologisch. Doch kaum jemand hat gelernt, sich in dieser neuen Welt souverän zu bewegen. Wir wurden da einfach irgendwie ins kalte Wasser geschmissen. „Tech Literacy“ und „Prompt Literacy“ sind daher mehr als Buzzwords. Sie sind die neuen Schlüsselkompetenzen – für Führungskräfte, für Teams, für uns alle. Ein Weckruf für mehr Mündigkeit im Maschinenzeitalter.
Mensch und künstliche Intelligenz im Dialog
Willkommen im Maschinenzeitalter – ohne Bedienungsanleitung
Wir sind hineingeschlittert. Mit offenen Augen – und trotzdem irgendwie blind. Die digitale Welt, die uns heute täglich umgibt, hat uns überrollt. Smartphones, Algorithmen, KI-Tools, Cloud-Systeme, Sprachmodelle wie ChatGPT: alles faszinierend. Alles neu. Alles schnell. Aber: Haben wir je gelernt, all das wirklich zu verstehen? Zu durchdringen? Zu hinterfragen? Oder bedienen wir die Technologien wie einen fremden Fahrkartenautomaten im Ausland – mit Glück, aber ohne Ahnung? Willkommen im Zeitalter der Tech Literacy – und ihrer kleinen Schwester, der Prompt Literacy.
Was ist Tech Literacy?
Tech Literacy, also technologische Grundbildung, bedeutet nicht, dass man programmieren können muss oder ein Informatikstudium braucht. Es bedeutet:
Verstehen, wie Technologien funktionieren
Einschätzen können, was sie leisten – und was nicht
Fragen stellen dürfen: Wem nützt das? Was passiert mit meinen Daten? Wer hat die Macht über das System?
Tech Literacy ist digitale Mündigkeit. Und genau die fehlt uns oft. In der Schule lernten wir Gedichtanalysen – aber keine Codeanalysen. Wir wissen, was Osmose ist – aber nicht, wie ein Algorithmus denkt. Kein Wunder also, dass viele Menschen Technik nur passiv konsumieren, statt aktiv zu gestalten.
Und Prompt Literacy?
Mit dem Aufstieg von Künstlicher Intelligenz, insbesondere Sprachmodellen wie ChatGPT, Claude, Perplexity & Co., kommt eine neue Schlüsselkompetenz ins Spiel: Prompt Literacy.
Das bedeutet: Die Fähigkeit, mit Maschinen sinnvoll, clever, kreativ, smart und intelleligent zu kommunizieren (und auch entsprechende Ergebnisse zu bekommen). Denn eine KI ist nur so gut wie der Input, den sie bekommt. Wer kluge Fragen stellt, bekommt kluge Antworten. Wer denkt, die Maschine „macht schon“, wird schnell manipuliert oder enttäuscht.
Prompt Literacy heißt: Denken in Systemlogik. Eine gute Prompte ist wie ein Briefing an ein fremdes Gehirn – und das will verstanden werden. Das braucht Klarheit, Kontext und Struktur. Und ein Bewusstsein dafür, dass jede Antwort auch eine gewisse Perspektive mitliefert.
Warum ist das für Unternehmen wichtig?
Weil Unternehmen längst zu Tech-Systemen geworden sind. Ob HR, Vertrieb, Marketing, Finance, Kommunikation – alles ist heute datengetrieben, KI-gestützt oder cloud-basiert.
Führung ohne Tech Literacy? Ein Sicherheitsrisiko. Denn wie sollen Führungskräfte die richtigen Entscheidungen treffen, wenn sie nicht mal die Spielregeln der neuen Welt verstehen? Wie sollen Teams souverän arbeiten, wenn der tägliche Tech-Overload lähmt statt beflügelt? Wer heute nicht in digitale Kompetenzen investiert, zahlt morgen mit Inkompetenz, Abhängigkeit – oder Kontrollverlust.
Und was bedeutet das für jeden Einzelnen?
Es bedeutet: Lernen, hinter die Oberfläche zu schauen. Nicht einfach „mitmachen“, sondern verstehen. Fragen stellen. Nicht jede neue App sofort abnicken. Und sich bewusst machen: Wir sind keine Opfer der Technologie – wir sind Mitgestaltende. Aber nur, wenn wir bereit sind, Verantwortung zu übernehmen. Für unser Wissen, für unser Handeln, für unsere Tools.
Vielleicht dreht die Welt auch deshalb gerade durch?
Weil wir mit Technologien operieren, die wir kaum begreifen – aber die uns längst durchdringen. Weil wir Maschinen mehr vertrauen als unserem gesunden Menschenverstand. Weil uns niemand beigebracht hat, wie man eine Technologie kritisch liest. Vielleicht fehlt der Welt gerade nicht nur Ethik. Sondern auch Tech Literacy.
Neue Zeiten brauchen neue Kompetenzen.
Tech Literacy ist kein Nice-to-have. Sie ist Überlebenskompetenz.
Prompt Literacy ist keine Spielerei. Sie ist Führungswerkzeug
Digitale Mündigkeit ist nicht automatisch da – sie muss gelernt, gelebt und gefordert werden.
Wir brauchen Bildung im besten Sinne: Aufklärung, Einordnung, Selbstwirksamkeit. Oder um es mit einem Fragezeichen zu sagen: Wie mündig willst du sein – in einer Welt, die von Maschinen geprägt wird?
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Über die Autorin:
Henriette Frädrich ist Keynote-Speakerin, Moderatorin, Creative Mind, Entdeckerin, Ausprobiererin, Herausfinderin und Storytelling-Profi. Ihr Background: Gründerin, Unternehmerin, Journalistin und Autorin. Mit Energie, Humor und Tiefgang nimmt sie ihre Zuhörer:innen mit auf eine Reise durch Themen, die bewegen: von Veränderung und Resilienz über Motivation, Innovation und künstliche Intelligenz bis hin zu Kommunikation und Leadership.
Ihre Mission? Komplexes einfach machen, Köpfe öffnen und Herzen berühren. Ob auf großen Bühnen oder in interaktiven Workshops – sie kombiniert fundiertes Wissen mit emotionalem Storytelling und schafft so nachhaltige Aha-Momente. Ihre Vorträge sind mitreißende Erlebnisse, die inspirieren und Mut machen, den nächsten Schritt zu gehen.
Mehr zu den Themen “Künstliche Intelligenz” und “Führung”
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Beschweren wir uns zu viel – und tun zu wenig? Aber was passiert da eigentlich genau? Warum ist Meckern so verführerisch? Und warum bringt es am Ende – nichts?Warum ständiges Meckern in Unternehmen Teams zerstört, Führung schwächt und Kommunikation vergiftet – und wie wir stattdessen mit Haltung, Klarheit und den drei Sieben von Sokrates echte Veränderung schaffen können.
Führungskraft zu sein, war noch nie ein Spaziergang. Aber in den letzten Jahren ist aus dem ohnehin schon holprigen Weg eine einzige Nebelstraße geworden. Konflikte, Krisen, Komplexität, Kontrollverlust – willkommen in der neuen Realität von Leadership. Was bedeutet Führung in Krisenzeiten? Wie bleiben Führungskräfte in unsicheren Zeiten handlungsfähig? Führung heute bedeutet: Orientierung geben, auch wenn man selbst im Nebel steht.
SEO und SEA waren gestern. Willkommen in der Welt von KIO und KIA. Was bleibt, wenn niemand mehr googelt – und was kommt, wenn Maschinen für uns suchen? Wenn Künstliche Intelligenz für uns sucht und entscheidet, braucht es neue Strategien, um sichtbar zu bleiben. Sichtbar ist nicht mehr, wer am lautesten brüllt oder am häufigsten klickt. Sondern, wer im System der KI als relevant, vertrauenswürdig und hilfreich gilt. KIO und KIA sind die neuen Disziplinen des digitalen Marketings. Wer sie meistert, wird nicht mehr gesucht. Sondern gefunden.
Wie werden wir gefunden, wenn niemand mehr sucht? Die Art, wie wir nach Informationen suchen, steht vor einer Revolution – und Google zittert. Was passiert mit der Suchmaschine, wenn KI und Chatbots übernehmen? Und welche Kettenreaktionen löst das aus? Ein Blick auf die Zukunft von Informationssuche, Geschäftsmodellen und digitaler Sichtbarkeit.
„Die nächste Generation von Managern wird ein Team aus Menschen und KI-Agenten leiten.“ Diesen Satz sagte Siemens-Chef Roland Busch auf der Hannover Messe 2025. Ich hab ihn mir sofort notiert. Nicht, weil er ein nettes Zitat ist – sondern weil er eine tektonische Verschiebung beschreibt. Eine, die weit über Technologie hinausgeht. Eine, die unsere Vorstellung von Arbeit, Führung und Zusammenarbeit fundamental verändert. “New Work” war gestern - Hallo, “Symbiotic Work”!
Granny AI ist eine der neuesten Waffen gegen Internetbetrug – und sie hat Stil. Statt eines langweiligen automatisierten Warnsystems kommt eine herzliche, etwas schrullige Großmutterstimme zum Einsatz, die nichtsahnende Scammer in endlose, absurde Gespräche verwickelt. Und zack, der Scammer steckt in einer Endlosschleife aus freundlichem Geplauder und absurden Anekdoten.
Echte, gute, konstruktive Zusammenarbeit lebt von Austausch, von Reibung, von guten Diskussionen, und ja, auch von Konflikt. Von einem Umfeld, in dem Menschen offen sagen können, was sie denken – ohne Angst vor Konsequenzen. Und genau hier kommt das Zauberwort ins Spiel: Vertrauen.
„KI halluziniert“, sagen wir vorwurfsvoll, wenn ChatGPT oder CoPilot uns mal wieder Unsinn ausspucken. Aber seien wir ehrlich: Wer hat nicht schon mal in einer Diskussion einfach ein vermeintliches „Faktum“ aus der Luft gegriffen, um nicht ganz dumm dazustehen? Wieviele ausgedachte Geschichten erzählen wir Menschen eigentlich ständig?
Seit dem Frühjahr 2025 gibt’s frische Spielregeln im digitalen Sandkasten Europa: Der „European Union Artificial Intelligence Act“ (kurz: EU AI Act) ist in Kraft getreten. Die neue Verordnung zwingt Unternehmen, ihre Mitarbeitenden gezielt zu schulen. Einfach so drauflos-KI-en geht nicht mehr. Klingt vernünftig – aber was bedeutet das konkret?
Künstliche Intelligenz ist kein Zauberwerk. Auch wenn es sich manchmal so anfühlt, als wären KI-Modelle wie ChatGPT oder Midjourney aus dem Nichts über Nacht aufgetaucht, steckt hinter der Entwicklung von KI-Systemen eine hochkomplexe Infrastruktur. Vier zentrale Ressourcen sind dabei entscheidend: Chips, Energie, Daten und Talent.
Ambidextrie heisst gleichzeitig und beidhändig. Und genau das verlangt man gerade von Unternehmen und Führungskräften: Altes bewahren und Neues erfinden. Stabilität sichern und Innovation vorantreiben. Klingt wie Multitasking auf Steroiden? Ist es auch.
Es gibt so Begriffe, die fliegen einem plötzlich um die Ohren, als hätte jemand im Business-Buzzword-Labor ein neues Trend-Elixier gebraut. "Psychologische Sicherheit" ist so ein Begriff. Klingt erst mal ziemlich gut, oder? Ein bisschen nach warmem Kakao in der Chef:innenetage, nach Sicherheitsgurt für das fragile Ego. Aber Moment mal – hatten wir das nicht alles schon mal? War da nicht gerade noch die Rede von "Fehlerkultur"?
„Wenn du Menschen in Watte packst, wenn du sie vor allem, was scharf ist, beschützt, machst du sie träge und narzisstisch.“ Denn wenn wir Konflikte vermeiden, tun wir das oft nicht aus Rücksicht, sondern aus Angst. Wir packen die anderen nämlich in Watte, nicht um sie, sondern um fast immer uns selbst zu schützen.
Was macht eine exzellente Kommunikation in der Führung aus? Dafür brauchen wir ein Bild. Und zwar ein Lebendiges, Veränderliches, Vielfältiges. Etwas, das sich mit jeder Drehung neu zusammensetzt und dennoch immer stimmig bleibt. Ein Kaleidoskop.
Stellen wir uns vor, wir stehen vor einem leuchtenden Portal, einem „Stargate“, das nicht nur durch Zeit und Raum führt, sondern auch in eine technologische Zukunft, die wir kaum begreifen können. Donald Trump, der für viele das Gesicht des Populismus und der Polarisierung ist, öffnet dieses Tor mit (angeblichen) Milliardeninvestitionen in KI-Technologien. Doch was verbirgt sich hinter diesem Projekt?
Du sitzt in einem großen, offenen Büro. Links von dir tippt jemand mit der Leidenschaft eines Heavy-Metal-Drummers auf seine Tastatur. Rechts klingelt ein Handy mit dem neuesten Sommerhit. Und während du versuchst, deine Gedanken wieder einzufangen, leuchtet dein Handy auf: drei neue E-Mails, zwei Slack-Nachrichten, ein Whatsapp-Ping. Willkommen in der modernen Arbeitswelt. Willkommen im Chaos. Fokus? Konzentration? Innovation? Fehlanzeige.
KI-Avatare sind Science-Fiction-Mythos pur. Nur dass sie inzwischen Wirklichkeit sind. Sie können Schulungen leiten, Produkte präsentieren oder Kolleg:innen einarbeiten – und das, ohne jemals müde, gereizt, genervt und unfreundlich zu werden. Der Mehrwert? Zeitersparnis, Effizienz und der Charme der Innovation. Die Einsatzmöglichkeiten sind nahezu grenzenlos, und genau das macht es so faszinierend. Und ja, auch sehr spooky und beängstigend.
Anfang Januar hat Mark Zuckerberg eine Entscheidung verkündet, die das Internet in seinen Grundfesten erschüttern und zerstören könnte: Meta beendet die Zusammenarbeit mit Faktenprüfer:innen. Es ist der ausgestreckte Mittelfinger Richtung globaler unternehmerischer und gesamtgesellschaftlicher Verantwortung.
Wenn wir die Mensch-KI-Beziehung als eine Art wohlgesinnte und “gute” Partnerschaft betrachten möchten, braucht es bestimmte Elemente, um diese Beziehung aufzubauen und zu pflegen. Wir müssen u.a. darauf vertrauen können, dass KI unsere Absichten “versteht” und im Einklang mit unseren Werten handelt. Also müssen wir als Menschen dafür sorgen, dass unsere Absichten und Werte „gut“ sind.
Vielleicht ist genau das dringend notwendig Menschliche an KI: "ChatGPT can make mistakes. Consider checking important information.“ Und vielleicht ist genau das, was wir uns Menschen und damit auch allen AI-Tools unbedingt bewahren müssen: Die Möglichkeit, Fehler machen zu dürfen. Und vielleicht ist es gut und wichtig, dass AI Fehler macht. Und immer machen wird.
Noch nie waren Menschen und das Menschliche so wichtig wie im Zeitalter der Algorithmen und all dem ganzen Digitalisierungs- und Technikgedöns. Was mich an dem Buch beeindruckt hat: Wie reflektiert und smart Hannah Fry die Chose mit den Algorithmen betrachtet, darstellt und analysiert. Sie malt keine Zukunftsutopien aber auch keine Zukunftsdystopien an die Wand - wie so viele andere der digitalen Möchtegern-Elite - aber auch ihre Gegner - es gerade ständig tun.